Geschichte
921 | "Huntwilare" erstmalige Erscheinung in einer Urkunde anlässlich eines Tauschs zwischen dem Kloster St. Gallen und den zwei Brüdern Lando und Engilbert und weist in der Bedeutung "Weiler eines Hunt oder Hunto" auf die etwa im 9. Jahrhundert erfolgte alemannische Besiedlung von Nordwesten her hin. |
14. Jahrhundert aber vor 1380 | Die Kirche Hundwil wird zur Pfarrkirche erhoben und den Aposteln Petrus und Paulus (Peter und Paul) geweiht. |
14. Jahrhundert 2. Hälfte | Zum Amte Hundwil gehörte die Steuer- und Gerichtsverwaltung sowie die Rhode Urnäsch, jedoch nicht der kirchliche Bereich. Einer besonderen Gerichtsbarkeit unterstand die entlegene Schwägalp (Hofamt St. Gallen). |
1401 | Bündnisvertrag mit der Stadt St. Gallen. An der Urkunde hing zum erstenmal ein eigenes Siegel. Hundwil wurde in der Aufzählung der appenzellischen Bündnispartner als erster nach Appenzell genannt. |
1417 / 1478 | Urnäsch und Hundwil kommen als zwei verschiedene Rhoden vor, jedoch datiert der Richtungsbrief der Grenzen erst vom 3. November 1478. |
1478 / 1480 | Als Folge der Abtrennung von Urnäsch als eigene Rhode wird die Schwägalp Hundwil zugeschlagen. 1480 wurde die Grenzziehung zwischen Urnäsch und Hundwil präzisiert, um Streitigkeiten zu beenden. |
1524 | Einführung der Reformation durch Beschluss der Kirchhöre (heute Kirchgemeindeversammlung). Damals bestand zwischen politischer und Kirchgemeinde keine Trennung. |
1597 - 23. Mai | Historisch denkwürdige Landsgemeinde, an welcher die reformierten äusseren Rhoden die Landteilung beschlossen. |
1615 | Hundwil wurde gemäss ausdrücklicher Bestimmung durch das Landbuch, im Wechsel mit Trogen, regelmässiger Tagungsort der Landsgemeinde in den ungeraden Jahren. Die erste nachweisbare Landsgemeinde nach 1597 in Hundwil war jene von 1611. Als Tagungsort eignete sich Hundwil unter den Gemeinden hinter der Sitter, dank der zentralen Lage, am Besten. |
17. und 18. Jahrhundert | Aufblühende Leinwand- und Musselineweberei wie in den übrigen Gemeinden des Kantons. |
1748/49 | Trennung der unteren Rhode, anlässlich des Kirchenbaus, zur unabhängigen Kirchhöre und Gemeinde Stein. |
1750 | Neugestaltung des Kirchenschiffs und des Turms durch die Baumeister Johann Ulrich und Johann Jakob Grubenmann aus Teufen. |
1794 | Mit 1910 Seelen grösste je erreichte Einwohnerzahl in damals 270 bewohnten Gebäuden. |
1798 | Am 11. April überfielen im Zuge der Revolutionswirren Milizen aus Herisau Hundwil, töteten drei Männer und verwundeten 18. |
1817 / 18 | Als Folge einer anhaltend schlechten Witterung verbunden mit einer schweren Wirtschaftskrise entstand die letzte grosse Hungersnot in unserer Gegend. In Hundwil starben in dieser Zeit an Hunger und an durch Mangelernährung hervorgerufenen Krankheiten 276 Menschen. Die Auswirkungen dieser Hungersnot schwächten Hundwil auf Jahrzehnte hinaus und verhinderten eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung. |
1860 / 61 | Bau der Mittellandstrasse (von Waldstatt bis Rheineck) auf dem Gemeindegebiet. Damit war Hundwil erstmals mit schweren Fuhrwerken errreichbar. |
1867 / 68 | Bau der Strasse Hundwil - Zürchersmühle. |
1871 | Bau der Strasse von der Sonderau Richtung Appenzell. |
1885 | Verlegung des Friedhofes von der Kirche an seinen heutigen Standort. |
1894 | Neubau des Kirchturms und Einbau des heutigen Geläutes. |
1900 | Bau des Gasthauses auf der Hundwilerhöhe. |
1903 | Erste Wasserversorgung mit den Reservoirs Horn und Pfand für die Versorgung des Dorfes. |
1913 | Anlässlich der Innenrenovation erhält der Kirchenraum seine heutige, 1993 renovierte, Gestalt. |
1925 | Einweihung der ersten Betonbrücke über das Hundwiler Tobel. Diese Brücke bedeutete eine Pionierleistung im damaligen Eisenbetonbau. |
1935, 31. Juli | Eröffnung der Säntis-Schwebebahn. Mit dem Bau der Bahn war auch die Erstellung der neuen Schwägalpstrasse mit der heutigen Streckenführung verbunden. In den Jahren 1960, 1974 und 2000 wurden die Bahn und die dazugehörigen Anlagen erneuert und erweitert. |
1945 | Ein amerikanischer Bomber wirft in den letzten Kriegsmonaten einige Bomben in den Wald nördlich der Hundwiler Höhe. Der Gemeinderat bemühte sich anschliessend erfolglos um die Vergütung des angerichteten Schadens. |
1956 | Die PTT wählt den Säntisgipfel als Stützpunkt für das Richtstrahlnetz, was den Bau eines Mehrzweckgebäudes erforderte. |
1972 / 73 | Umfassende Aussenrenovation der Kirche. |
1975 | Einweihung der Schulanlage Mitledi. Mit Baukosten von rund 4 Millionen Franken (abzüglich Subventionen in der Höhe von ca. 1 Million Franken) die bisher grösste Investition in der Geschichte der Gemeinde. |
1980 | Inbetriebnahme der Abwasser-Reinigungsanlage Schmitten. |
1989 | Nach der Gründung der Wasserversorgungskorporation Hinterland mit dem Ziel, die Wasserversorgung in den Gemeinden Urnäsch, Hundwil und Stein langfristig sicherzustellen. 1989 konnten die mit einem Aufwand von Fr. 10.3 Mio. erstellten Anlagen eingeweiht werden. Am 30. April stimmt die Landsgemeinde in Hundwil der Einführung des Frauenstimmrechtes in kantonalen Angelegenheiten zu. |
1992 | Am 26. September wurde die neue Brücke mit einem Festakt eingeweiht. Die alte Betonbrücke wurde am 23. Februar 1993 gesprengt. |
1997 | Letzte Landsgemeinde in Hundwil. |
2001 | Seit 2001 findet auf der Schwägalp jährlich das Schwägalp Schwinget, auf Gemeindegebiet Hundwil, vor der einzigartigen Kulisse des Säntis, statt. Zuvor hatten bereits 1950, 1954 und 1957 Schwingertage auf der Schwägalp stattgefunden |
2006 | Erschliessung aller Aussengebiete durch Wasserversorgung und Kanalisation abgeschlossen. |
2008 | Rückkauf der "St. Galler Quellen" durch die Gemeinde. |
2015 | Sanierung der Turnhalle Mitledi mit Anpassung zur Nutzung als Festsaal.Neugestaltung Entsorgungshof Mitledi |
2017 | Die Sanierung mit Ausbau der ehemaligen St. Gallerquellen, inklusive der neuerstellten Pumpstation an der Buchbergstrasse, konnte im April 2017 eröffnet werden. Der Ausbau erfolgte gemeinsam mit der Gemeinde Stein. Das Wasser soll der Wasserkooperation Hinterland, welche mit Schwellbrunn erweitert wurde, zugeführt werden Schenkung des Hundwiler Buches mit vielen wichtigen Daten zur Hundwiler Geschichte, verfasst von Jakob Rietmann (erstellt 1943). |